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11. September 2024
Lokale Energieeffizienz maximieren: whatwatt hat einen Smart Meter Adapter entwickelt, der die dafür notwendigen Energie-Echtzeitdaten liefert
Die Schweiz verfügt heute über eine sichere und relativ kostengünstige Energieversorgung. Wirtschaftliche und technologische Entwicklungen sowie politische Entscheide im In- und Ausland führen derzeit zu grundlegenden Veränderungen der Energiemärkte. Um die Schweiz darauf vorzubereiten, hat der Bundesrat die Energiestrategie 2050 entwickelt. Mit dieser Strategie soll die Schweiz die neue Ausgangslage vorteilhaft nutzen und ihren hohen Versorgungsstandard erhalten. Gleichzeitig trägt die Strategie dazu bei, die energiebedingte Umweltbelastung der Schweiz zu reduzieren.

Um dieses Ziel zu erreichen, müssen die Schweizer Netzbetreiber bis 2027 mindestens 80 Prozent der herkömmlichen Stromzähler durch Smart Meter ersetzen. Immer mehr Schweizer Haushalte verfügen deshalb über einen Smart Meter, der ein wichtiger Bestandteil der Energiewende ist. Smart Meter erlauben dem Energieversorger, seine Netze besser zu steuern und auszulasten.

Die Energiewende sollte aber nicht nur beim Energieversorger, sondern auch beim Endkunden stattfinden. Smart Meter bieten heute die Möglichkeit, die Energiedaten in Echtzeit zu nutzen. Das ist die Basis, um die lokale Energieeffizienz zu erhöhen, sei es bei einem Einzelhaushalt, einem Unternehmen, einem virtuellen Zusammenschluss zum Eigenverbrauch (vZEV) oder einer lokalen Elektrizitätsgemeinschaft (LEG).

Was die Einführung der Smart Meter dem Energieversorger bringt

Die technische Infrastruktur und das Datenschutzgesetz begrenzen die Häufigkeit, mit der Stromverbrauchsdaten an den Energieversorger übermittelt werden können. Die übermittelten Daten dürfen vom Energieversorger nur zur Abrechnung und zur Steuerung der Netze verwendet werden. Daher werden keine Echtzeitdaten an den Energieversorger übermittelt, sondern nur aggregierte Intervall-Daten, mit einer 15 Minuten-Auflösung, in der Regel einmal pro Tag.

Immer mehr Konsumenten betreiben ihre eigenen Solaranlagen und werden selbst zu Stromproduzenten. Die dezentrale Stromproduktion ist ein zunehmend wichtiger Faktor in unserer Energielandschaft. Die Smart Meter Daten tragen dem Rechnung und liefern den Energieversorgern alle zusätzlichen Informationen zur effizienten Steuerung der immer komplexeren Netze.

Mit dem Smart Meter muss der Energieversorger den Zähler nicht mehr manuell ablesen. Statt Akonto-Rechnungen können genaue, periodische Rechnungen ausgestellt werden.

Viele Energieversorger bieten ihren Kunden eine bessere Übersicht und Darstellung ihres Stromverbrauchs in einem Kundenportal an, allerdings nur rückwirkend und im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben.

Zusätzliches Sparpotential durch Smart Meter

Die Energiesparmöglichkeiten, die Smart Meter dem Kunden bieten, bleiben aber noch weitgehend ungenützt. Der Grund dafür sind die fehlenden Echtzeitdaten, auf die nur der Kunde selbst Zugriff hat. Deshalb sind alle modernen Smart Meter mit einer Kundenschnittstelle ausgestattet. Gibt der Kunde die Benutzung der Kundenschnittstelle frei und erlaubt die Nutzung dieser Daten, kann man den Stromverbrauch in Echtzeit visualisieren, Verbraucher steuern und hat damit eine bessere Kontrolle über die eigene Energieeffizienz. Die Integration von Echtzeitdaten in Smart-Home-Lösungen und HEMS-Systeme wird möglich.

Die whatwatt Lösung

whatwatt hat den Adapter whatwatt Go (1) entwickelt, der an die Kundenschnittstelle des Smart Meters angeschlossen wird und die Daten über LAN oder WLAN zur Verfügung stellt. Ein grosser Vorteil von whatwatt Go ist, dass er alle in der Schweiz gängigen Smart Meter unterstützt und die nicht standardisierte Kundenschnittstelle mit einem einzigen Gerät abgedeckt wird.

whatwatt Go erlaubt den Zugriff auf die Echtzeitdaten des Smart Meter


Aufgrund der fehlenden Standardisierung in der Schweiz variieren die physischen und logischen Eigenschaften der Schnittstelle. Die Energieversorger verfügen über kein standardisiertes Verfahren zur Handhabung der Kundenschnittstelle. Einige Energieversorger verschlüsseln die Übertragung und öffnen die Kundenschnittstelle nur auf expliziten Wunsch des Kunden. Andere haben die Schnittstelle nicht verschlüsselt, öffnen sie aber nur auf Anfrage. Wieder andere haben eine jederzeit offene, verschlüsselte oder unverschlüsselte Schnittstelle.

Der Adapter und die Software von whatwatt lösen dieses Problem. Whatwatt Go kann alle Varianten handhaben und bietet auch technisch nicht versierten Kunden eine einfache Inbetriebnahme über die iOS oder Android App an.

whatwatt Go ist auch für den Fall einer schlechten WiFi-Abdeckung im Keller ausgelegt. Um den Empfang zu verbessern, kann eine externe Antenne angeschlossen werden. Das WiFi-Signal kann durch den Einsatz einer zusätzlichen Stromversorgung verstärkt werden. Für professionelle Installationen ist auch eine Verbindung mit einem LAN-Kabel möglich. Bei einem WiFi Ausfall werden die Daten lokal auf einer SD-Karte gespeichert und automatisch wiederhergestellt, sobald die Verbindung wieder besteht.

Welche Vorteile bringt whatwatt

Wird der Strom dezentral erzeugt, d.h. auf den Dächern einzelner Photovoltaik-Anlagenbetreiber oder Organisationen, die sich vor Ort mit mehreren Photovoltaik-Anlagen zusammenschliessen, besteht das grösstmögliche Interesse, den vor Ort erzeugten Strom selbst zu verbrauchen. Dies hat zwei Vorteile: Das Netz des Energieversorgers wird weniger belastet und der lokale Strom ist immer der günstigste. Gemeinden, die in der Nähe eines Wasserkraftwerkes liegen, wissen das bereits. Sie bezahlen sehr wenig für Strom, weil das Wasserkraftwerk gleich nebenan steht. Photovoltaik-Anlagen haben den gleichen Vorteil. Die Frage ist nur, wie man diesen Effekt ausnutzen kann.

Im Zuge des neuen Bundesgesetzes für eine sichere Stromversorgung (Stromversorgungsverordnung) werden in der Schweiz ab dem 1. Januar 2025 die Möglichkeiten für den nachhaltigen Eigenverbrauch von lokalem Solarstrom erweitert. Dazu wird der seit 2018 zugelassene Zusammenschluss zum Eigenverbrauch (ZEV) durch zwei weitere Konzepte ergänzt (VZEV & LEG). In lokalen Elektrizitätsgemeinschaften (LEG) ist das Gebiet noch weiter gefasst und es können sich verschiedenste Gebäude in der gleichen Gemeinde und unter Einbezug des öffentlichen Netzes zusammenschliessen. Das heisst, anstatt überschüssigen Strom unkontrolliert ins Netz einzuspeisen, können sich Nachbarn, Gemeinden oder Unternehmen so organisieren, dass sie den lokal erzeugten Strom möglichst selbst verbrauchen.

Mit Echtzeitdaten lässt sich die lokale Energieeffizienz in virtuellen Zusammenschlüssen erhöhen


Die Grundlage dafür ist der Zugang zu Echtzeitdaten. Stehen diese zur Verfügung, weiss man jederzeit, viel Strom in einer virtuellen Organisation ins Netz eingespeist wird. Damit ist es möglich, sein lokales Netz in Echtzeit zu steuern, so dass „lokale Verbraucher“ wie Wärmepumpen, Ladestationen oder Energiespeicher im Moment der Überproduktion aktiviert werden, um den überschüssigen Strom in unmittelbarer Nähe, im eigenen Haushalt oder in der virtuellen lokalen Organisation zu verbrauchen.

Das heisst, je dezentraler die Stromerzeugung ist, desto wichtiger werden Echtzeitdaten. Nur wer Zugang auf Echtzeitdaten hat, kann diese Art von Steuerung realisieren.

Die Anwendungen von whatwatt

Kosten und Verbrauch im Griff – mit der whatwatt App haben Nutzer eine bessere Kontrolle über ihre Stromkosten. Nebst klassischen Verbrauchsdiagrammen hat whatwatt neue Ansichten entwickelt, die die Energiekosten jederzeit in Echtzeit anzeigen. Wer eine Solaranlage besitzt, hat in Echtzeit einen Überblick über die Kosten abzüglich der Gutschriften für die eingespeiste Energie. Bei der Installation von whatwatt kann der Kunde seinen Tarifplan aus einer Liste auswählen, die im whatwatt System für jeden Energieversorger gespeichert ist.

Die whatwatt App


Bewusstsein schärfen – whatwatt nutzt Benachrichtigungen, um den Kunden aktiv über seinen täglichen Stromverbrauch und die damit verbundenen Kosten zu informieren. Wird ein unübliches Verhalten festgestellt, wird der Kunde sofort informiert. Zum Beispiel bei ungewöhnlich hohem Verbrauch im Standby oder wenn die Photovoltaikanlage keinen eigenen Strom mehr produziert. Der Funktionsumfang wird laufend ausgebaut, um dem Kunden immer bessere Möglichkeiten zu bieten, Strom zu sparen oder Unregelmässigkeiten festzustellen.

whatwatt WEB Cockpit


Damit die ganze Familie ein besseres Verständnis für den Energieverbrauch entwickelt, sind wir der Ansicht, dass die Kosten und der Energieverbrauch eines Haushaltes immer sichtbar sein sollten. Mittels whatwatt Energy Display (2), das direkt in an der Wand montiert oder freistehend irgendwo in der Wohnung aufgestellt werden kann, sind Kosten und der Verbrauch für die ganze Familie permanent sichtbar. Die Diskussion, weshalb man die Waschmaschine am Tag einschalten soll, wenn Solarstrom erzeugt wird, erübrigt sich.

whatwatt Energy Display


Integration in Drittsysteme – Mit Einverständnis des Kunden haben Anbieter von Home Energy Management Systemen die Möglichkeit, Daten aus der gleichen Datenquelle wie der Energieversorger zu beziehen. Damit entfallen sämtliche Probleme, die mit zwei unterschiedlichen Zählersystemen verbunden sind. Die Daten stehen in Echtzeit zur Verfügung und können für die Steuerung von Verbrauchern genutzt werden. whatwatt bietet vielfältige Möglichkeiten zur Integration in Drittsysteme, entweder lokal oder via Cloud.

ZEV und LEG – Mit whatwatt stehen die gleichen Abrechnungsdaten wie beim Energieversorger direkt im vZEV oder LEG zur Verfügung. Dies vereinfacht die notwendige Infrastruktur, da kein zweiter Zähler mehr installiert werden muss. Die Konsistenz der Daten ist gewährleistet, weil die gleiche Datenquelle genutzt wird, die auch der Energieversorger nutzt, den Smart Meter. vZEV/LEG Lösungen sind damit wesentlich kostengünstiger als die bisherigen ZEV-Lösungen. Das whatwatt System ist zudem in der Lage, den bisher für ZEV notwendigen Bilanzzähler durch einen virtuellen Bilanzzähler zu simulieren, der alle Smart Meter in einer Organisation zusammenfasst.

Mögliche neue Dienste des Energieversorgers

Wenn der Energieversorger auch energieeffiziente vZEV- und LEG-Lösungen anbieten möchte, kann whatwatt vom Energieversorger direkt an seine Kunden abgegeben werden. Dadurch können sie ihre Dienstleistungen ausbauen und die Kundenexperience verbessern.

Echtzeitdaten ermöglichen in Zukunft auch die Einführung einer dynamischen Preisgestaltung. Dies bringt auch für den Energieversorger erhebliche Vorteile mit sich.

Viele Energieversorger verwenden mehr als einen Typ Smart Meter. Um den Supportaufwand zu minimieren, lohnt es sich, den whatwatt Adapter einzusetzen. Die Installation kann individuell an die Bedürfnisse des einzelnen Energieversorgers angepasst werden.

whatwatt Go unterstützt alle gängigen Smart Meter, die in der Schweiz eingesetzt werden


Kleinere Energieversorger können ihren Kunden über den alternativen whatwatt Kanal ein gebrandetes Webportal anbieten, ohne dass sie selbst IT-Aufwand betreiben müssen, und so die Kosten für den Aufbau einer eigenen komplexen Infrastruktur sparen.

Fazit

Daten in Echtzeit sind in Zukunft unerlässlich. Intervalldaten, die mit einem Tag Verspätung eintreffen, ermöglichen keine lokale Steuerung und es ist nicht möglich, Diagnosen zu erstellen. Stellen sich einen Arzt vor, der bei einem Patienten eine Diagnose auf der Grundlage vergangener Daten erstellen muss, anstatt ein Stethoskop zu benutzen. Mit whatwatt gibt es nun eine Lösung.

Ab wann wird whatwatt verfügbar sein?
(1) Die whatwatt Lösung wird ab Q4/2024 verfügbar sein.
(2) Das whatwatt Energy Display kommt im Q1/2025 auf den Markt.

Mehr Informationen auf www.whatwatt.ch